Station 4:

Klimawandel und Konsum

Nachhaltiger Konsum

Allgemein versteht man unter dem Begriff "Konsum" den Gebrauch und Verbrauch von Gütern, z.B. Ernährung, Wohnen, Textilien, Mobilität. Der Kauf von Waren und Dienstleistungen ist eine Voraussetzung für das Funktionieren unseres Wirtschaftskreislaufes, bei dem immer wieder (neue) Interessen, Bedürfnisse und Wünsche beim Konsumenten geweckt werden. Mit jedem Kauf eines Produktes oder einer Dienstleistung entscheidet der Konsument, in welchem Maße Stoffströme und Energie für die Befriedigung seines Konsumwunsches benötigt werden. Eine Nachhaltige Entwicklung erfordert einen drastischen Rückgang der Stoffströme und des Energieverbrauchs beim Konsum in den Industrieländern.

 

Kriterien für einen kontrollierten Konsum sind:

  • Umweltfreundlich: Energie- und Ökobilanzen der Produkte beachten, schadstoffarme Produkte wählen, Lebensmittel aus ökologischer Landwirtschaft bevorzugen.
  • Regional: Produkte aus der Region kaufen, Aufträge an ortsansässige Handwerker vergeben, saisonale Lebensmittel kaufen.
  • Fair: Produkte aus fairem Handel mit Entwicklungsländern und aus benachteiligten Regionen den Vorzug geben.
  • Einkauf: Nicht mit dem Auto zum Einkaufen fahren.
  • Planung: Nur wirklich benötigte Produkte anschaffen. Lebensmittel nicht verderben lassen, da dann der Energie- und Ressourcenverbrauch zur Herstellung umsonst war.

 

Germanwatch hat 2014 acht Leitlinien des nachhaltigen Konsums herausgegeben 

  • Rethink. Überdenke Dein Kosumverhalten
  • Repair. Pflege und repariere Produkte, die Du benutzt.
  • Refuse. Leihe, teile oder ertausche ein Produkt, anstatt es zu kaufen.
  • Recycle. Verwerte alte Produkte, die Du nicht mehr benötigst oder recycle sie. 
  • Reduce. Kaufe bewusst sparsame und fair produzierte Produkte. 
  • Reform. Setze dich für Verbesserung ein, so dass ein nachhaltiger Konsum einfacher wird.
  • Reuse. Verwende und verbrauche Konsumgüter möglichst lange.
  • React. Schließe Dich Aktionen an, die auf Probleme aufmerksam machen.

Der Kurzfilm 'Die Rechnung' der Organisation Germanwatch stellt unseren konsumgeprägten Lebensstil in den Fokus.

Fairer Handel

Die offizielle Definition des Fairen Handels nach der deutschen Dachorganisation für Fairen Handel – dem Forum Fairer Handel – lautet:

„Fairer Handel ist eine Handelspartnerschaft, die auf Dialog, Transparenz und Respekt beruht und nach mehr Gerechtigkeit im internationalen Handel strebt. Durch bessere Handelsbedingungen und die Sicherung sozialer Rechte für benachteiligte ProduzentInnen und ArbeiterInnen – insbesondere in den Ländern des Südens – leistet der Faire Handel einen Beitrag zu nachhaltiger Entwicklung. Fairhandelsorganisationen engagieren sich gemeinsam mit VerbraucherInnen für die Unterstützung der ProduzentInnen, die Bewusstseinsbildung sowie die Kampagnenarbeit zur Veränderung der Regeln und der Praxis des konventionellen Welthandels.“

Die Vielfalt fair gehandelter Produkte ist enorm: Von Kaffee, Kakao oder Bananen über Saft, Tee, Reis, Honig, Gewürze, Zucker und Wein hin zu Schnittblumen und Textilien – bei all diesen Produkte macht der Faire Handel einen Unterschied für die ProduzentInnen.

Weltläden bieten die größte Auswahl an fair gehandelten Produkten. Allein in Rheinland-Pfalz gibt es über 60 Weltläden. Die Fair-Handels-Beratung Rheinland-Pfalz unterstützt MitarbeiterInnen der Weltläden durch Beratungs, Vernetzungs- und Fortbildungsangebote. Denn die Arbeit im Weltladen ist mehr als der Verkauf fair gehandelter Produkte. Hier findet wichtige entwicklungspolitische Bildungs- und Kampagnenarbeit statt.

 

Die Kampagne „Fairtrade Towns“ ist weltweit sehr erfolgreich. Mittlerweile sind über 2.000 Städte in über 30 Ländern weltweit Fairtrade Towns. In Deutschland startete die Kampagne 2009. Im Jahr 2017 erhielt die Stadt Gotha die Auszeichnung zur 500. Fairtrade-Town in Deutschland.

Eine Fairtrade Town kann ein Kreis, eine kreisfreie Stadt, eine Gemeinde, ein Dorf oder eine Region sein, die sich für eine Unterstützung des Fairen Handels ausgesprochen hat. Der Status wird verliehen, wenn fünf Kriterien erfüllt sind. Beispielsweise bedarf es einer Steuerungsgruppe aus den verschiedenen Bereichen der Kommune, die sich regelmäßig trifft und den Prozess voran treibt.

Links:

 

www.forum-fairer-handel.de

www.fairtrade.de

www.fairtrade-towns.de

 

 

 


Kleidung und Textilien - Durchblick im "Label-Dschungel":

Eine gute Hilfe beim Vergleich von Siegeln und Labeln und die Möglichkeit zum 'Blick hinter die Kulissen' bietet die Website www.siegelklarheit.de

 

gots

Steht für sehr gute Umweltkriterien ab der ersten Verarbeitungsstufe. Naturfasern müssen biologisch erzeugt sein, Textilien hauptsächlich aus Naturfasern bestehen.

Weitere Infos auf:  www.global-standard.org

naturtextil

Steht für sehr gute Umweltkriterien ab der ersten Verarbeitungsstufe. Naturfasern müssen biologisch erzeugt sein, Textilien hauptsächlich aus Naturfasern bestehen.

Weitere Infos auf:  www.naturtextil.de

fair wear

Steht für die Verbesserung der sozialen Bedingungen in den Produktionsländern. 

‘Fair Wear Foundation (FWF) works with European garment companies to improve labour conditions for workers in garment factories. FWF member brands take sufficient efforts to improve the working conditions in their supply chains. FWF checks how well each brand is doing and publicly reports about it. Compare your favourite clothing brands on www.fairwear.org.’ 


 

bluesign

Steht für strenge Grenzwerte für Chemikalien, Kunstfasern und Outdoor-Textilien.

Weitere Infos unter:  www.bluesign.com


 

Empfohlene Label für  Baumwolle:

 

Cotton of Africa

Im Fokus stehen soziale Kriterien in den Anbauländern.

Weitere Infos:

www.cottonmadeinafrica.org

 

 

Fairtrade certified Cotton

Im Fokus stehen soziale Kriterien in den Anbauländern.

Weitere Infos:

www.fairtade-deutschland.de

 

(Auszug aus NABU tipps Gut gekleidet)


 

Weiterführende Links:

www.NABU.de/kleidung

www.elan-rlp.de

 

Dokumente zum weiterlesen:

https://www.brot-fuer-die-welt.de/fileadmin/mediapool/2_Downloads/Fachinformationen/Aktuell/Aktuell63-de-v05_web.pdf

Ein Gemeinschaftsprojekt von NABU Altenkirchen und Evangelische Landjugendakademie

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Der Tourguide wurde gefördert von der Stiftung Natur und Umwelt aus Mitteln der Glücksspirale: