Klima-Planspiel

Anleitung

Planspiel zum Klimaschutz

 

Wenn Ihr Lust habt, all das, was Ihr mit dem Klimawandelpfad entdeckt habt in die Politik einzubringen, schaut Euch doch mal das Planspiel zum Klimaschutz an.

Die Erde ist bereits ein Grad wärmer geworden seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen 1889. Je früher wir damit anfangen, unseren CO2-Fußabdruck zu reduzieren, desto eher gelingt es, den Anstieg vielleicht doch noch auf unter zwei Grad zu begrenzen. Was können wir als Kommune tun? Das zu entscheiden ist Aufgabe der Teilnehmenden des Planspiels!  Sie sollen die Rolle der Politikerinnen und Politiker einnehmen und über den Weg entscheiden, wie dazu beigetragen werden kann, Energie zu sparen und den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Dafür werden die Teilnehmenden in Fraktionen eingeteilt und spielen eine Ratssitzung mit Beschlussfassung nach. Vielleicht wollt Ihr danach Politikerinnen und Politiker aus Eurer Stadt, aus Eurem Dorf zum Gespräch über den Klimaschutz bei Euch einladen und Ihnen Eure Gedanken dazu mitteilen? 

 

Das Spiel hat Naturgut Ophoven, die Koordinierungsstelle für die Klimabildungszentren mit Energie Lux, Energiesparen an Leverkusener Schulen entwickelt. Alle Materialien, die ihr braucht, findet Ihr auf der Seite zum Spiel – ihr müsst sie auf Eure Situation vor Ort anpassen. Vielleicht lasst Ihr Euch dabei von Jugendleiterin oder Lehrer helfen. 

 

Eröffnung/Hintergrundinformationen

Die Folgen des Klimawandels sind nicht mehr zu leugnen. So mehren sich überall auf der Welt Naturkatastrophen. Und die Zahl extremer Wetterereignisse hat sich auch in Deutschland seit den 1970er Jahren mehr als verdreifacht. Steigen die Treibhausgas-Emissionen weiter wie bisher, so ist in den kommenden 100 Jahren ein globaler Temperaturanstieg um bis zu fünf Grad Celsius zu erwarten. Das entspricht dem Temperaturunterschied zwischen der letzten Eiszeit und heute. Schon bei der Hälfte davon sagen Klimaforscher eine starke Häufung von Naturkatastrophen wie Dürren, Starkregen, starken Stürmen oder Hochwasser voraus. Korallenriffe weltweit würden absterben, Gletscher und große Eisfelder an den Polen tauen. Der steigende Meeresspiegel könnte Küstenregionen und einige pazifische Inselstaaten unbewohnbar machen. Millionen Menschen müssten womöglich ihre Heimat verlassen. Zudem könnte es neue Kriege geben, etwa um fruchtbare Böden und knappes Trinkwasser.

Seit Aufzeichnung der Temperatur 1889 – vor der Industrialisierung - hat sich die Erde bereits um 1 Grad erwärmt, es bleibt somit nur noch ein Grad übrig. Wir müssen schleunigst etwas tun. Je früher wir damit anfangen, unseren CO2-Fußabdruck zu reduzieren, desto weniger stark werden die Folgen sein. Was können wir als Kommune tun? Das zu entscheiden ist Aufgabe der Teilnehmenden des Planspiels!

Sie sollen die Rolle der Politikerinnen und Politiker einnehmen und über den Weg entscheiden, wie dazu beigetragen werden kann, Energie zu sparen und den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Dafür werden die Teilnehmenden in Fraktionen eingeteilt und eine Ratssitzung mit Beschlussfassung nachspielen. Die Namen der Parteien ähneln denen, die es tatsächlich im Stadt-/Gemeinderat vor Ort gibt. Auch die Inhalte der Fraktionspapiere entsprechen der Position und Meinung der verschiedenen Parteien.

Viele reale Stadt-/Gemeinderäte haben bereits einen Maßnahmenkatalog zum Klimaschutz beschlossen. Die Teilnehmenden sollen diesen so ergänzen oder verändern, wie das aus Blick ihrer Partei für richtig erachtet wird. Dabei muss beachtet werden, dass es nicht um die eigene Meinung geht. Stattdessen gehören die Teilnehmenden zu einer Partei, deren Standpunkt vertreten werden soll. Jedoch ist im Rahmen der Grundüberzeugung der Parteien viel Spielraum für eine individuelle Ausgestaltung.

 

Das Planspiel läuft im Einzelnen wie folgt ab:

  • 30 Minuten: Eintreffen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer
    Einteilung in Fraktionen und Rollen
  • 15 Minuten: Begrüßung/Eröffnung Klima-Planspiel durch Spielleitung
    (ggf. auch durch Bürgermeister o.ä.; ggf. Foto/Presse)
  • 15 Minuten: Einführung - Vorstellung des Ablaufs durch Spielleitung
  • 60 Minuten: Erste Beratung der Fraktionen in separaten Räumen:
    Wahl eines Fraktionssprechers oder einer –sprecherin, Sichtung der Unterlagen, Diskussion der eigenen Position
    Referenten unterstützen die verschiedenen Fraktionen während des Prozesses und achten darauf, dass das Spiel vorankommt, die Teilnehmenden in ihrer Rolle bleiben und sich an die Zeitvorgaben halten.
  • 15 Minuten: Konferenzpause
  • 45 Minuten: Zweite Beratung der Fraktionen
    Fertigstellung von drei Änderungsanträgen und Erstellen von Redemanuskripten / Argumentationsvorlagen
  • 10 Minuten vor Ende der Phase: Abgabe der Änderungsanträge an die Spielleitung
    (diese arbeitet die Änderungspunkte in Anlage 5 ein)
  • 50 Minuten: Plenum: Ratssitzung
    Jede Fraktion stellt sich kurz vor (zwei bis fünf Minuten)
    Nacheinander werden die Änderungsanträge vorgestellt und im Plenum darüber abgestimmt. Referenten helfen beim Auszählen
  • 10 Minuten: Zusammenfassung der Ergebnisse (Änderungsanträge), Ende der Veranstaltung

 

Aufgaben der Spielleitung vorab

Vor der Durchführung des Planspiels muss die Spielleitung die Unterlagen an die lokalen Gegebenheiten anpassen. Hierzu zählt:

  • Anpassung der Poster (Datum/Ort) – siehe Anlage 1
  • Anpassung der Fraktionspapiere – siehe Anlage 2
    - Größe der Fraktionen im Stadt-/Gemeinderat vor Ort
    - Positionen der verschiedenen Fraktionen in der lokalen Klimapolitik
    - Dabei sollen tatsächliche Fraktionsanfragen/Änderungsvorschlage der Parteien vor Ort miteinbezogen werden
    - Ggf. Fraktion Opladen aktiv mit einer lokalen Partei austauschen
  • Anpassung Tagesprogramm (Datum/Ort/Zeit) – siehe Anlage 3
  • Anpassung Vorabunterlagen – siehe Anlage 4
    - Datum/Ort
    - Tagesprogramm
    - Maßnahmenkatalog (Klimapolitik des Stadt-/Gemeinderates vor Ort)
    - Hintergrundinformationen zum Stadt-/Gemeinderat
  • Anpassung Präsentation – siehe Anlage 5

 

Nachbereitung für Lehrer

 

Gefühle:

  • Wie habt ihr euch in eurer Rolle gefühlt?
  • Wieso habt ihr euch wohl oder weniger wohl gefühlt?
  • Ist es euch leicht oder schwer gefallen, die Rolle zu spielen?

 

Verlauf:

  • Konntet ihr die Interessen eurer Partei ausreichend durchsetzen? Warum? Warum nicht?
  • Waren die Beteiligten gleich stark? Wer hat sich durchsetzen können?
  • Wie zufrieden seid ihr persönlich mit dem Ergebnis?
  • Was wäre für euch persönlich eine „gerechte“ Lösung?

 

Transfer/Abgleich mit der Wirklichkeit:

  • War der Verlauf des Spiels realistisch?
  • Wo seht ihr Parallelen, wo Unterschiede zur Wirklichkeit?
  • Wie ist das Verhältnis von Macht und Ohnmacht der beteiligten Gruppen in Wirklichkeit?

 

Klimaschutz:

  • Was hat diese fiktive Ratssitzung mit Klimaschutz tun?
  • Was sind langfristige Konsequenzen des Klimawandels?
  • Welche Schritte können unternommen werden, um den Klimawandel aufzuhalten?

 

Politik:

  • Wie steht es um die Demokratie in diesem Planspiel?
  • Welche Möglichkeiten habt ihr, Einfluss auf die Politik in eurer Stadt zu nehmen?
  • Welche NGOs/Vereine/Jugendorganisationen kennt ihr in eurer Stadt, die sich für nachhaltige Mobilität und Energienutzung/Verringerung von Ressourcenverbrauch einsetzen?

 

Spielkritik:

  • Wie gefällt euch die Methode des Planspiels?
  • Was nehmt ihr mit aus dem Spiel?
  • Was hat euch gefehlt bzw. hättet ihr gern noch gelernt/erfahren?

 

Die Materialien zum Klimaspiel könnt Ihr hier runterladen (10,3 MB):

Download
Download des Klimaplanspiels
5 Word-Dokumente, 1 Powerpoint-Datei, 1 PDF mit der Anleitung zum Ausdrucken
klimaplanspiel.zip
Komprimiertes Archiv im ZIP Format 10.3 MB

Ein Gemeinschaftsprojekt von NABU Altenkirchen und Evangelische Landjugendakademie

Die Website wurde gefördert von: 


Weitere finanzielle Unterstüzung durch:

 

Der Tourguide wurde gefördert von der Stiftung Natur und Umwelt aus Mitteln der Glücksspirale: